Zeichnung (8) aus DIE BASIS DES MAKE-UP
"Hamburg, 1977. Der Innenraum eines Containers mit quadratischem Ausblick. Darin zwei Selbstportraits - eine multiple Persönlichkeit als Teilnehmer verschiedener Universen - nackt an einer Glasscheibe sitzend und gehend mit vorgestrecktem linkem Arm in einem Lodenmantel und mit Hut, beide Ansichten von hinten. THE GLASS - Das Glas, zum Zersplittern gespannt, eine unheimliche Materie, durch die wir schauen können, als lebten wir in einer Utopie. THE SAID - Das Gesagte, eine Stele aus der Vergangenheit, die den Schatten des Gehenden durchkreuzt. Es ist unsere Bekleidung, hängt von uns herab, macht uns lesbar wie die letzte Mode. Mein im Fensterrahmen gespiegeltes Profil bildet als Vexier-Bild ein Gefäß, in Vorbereitung auf den Film Normalsatz. THE CASE - Der Fall, in jeder Sekunde neu. Ein positiv angeschaltetes und ein negativ ausgeschaltetes Ohr aus weißem und aus schwarzem Marmor. In der Tat höre ich nur auf einem Ohr und kann wählen, zu hören oder nicht zu hören. Ein Quadrat im Quadrat, in dem sich alles, besonders aber die Mehrdeutigkeit, ereignet. " (Aus: Zeichnung oder Film, 2013).
(1977)
Lynne Tillman: "I don't care about what I hear. It is what I don't hear, what I can only intuit or imagine that disturbs me. Imagination is a weak substitute for the truth, albeit not even a substitute, translation with meanings of its own. How I discover what is really the case is by gathering all the facts. Generally, what was said. Then I place those facts - statements, bits of conversation - under a magnifying glass. Not a real glass, one of my own invention. I think about everything that I can think about that may be attached to those facts. It's simple. What is not said is as important as what I said, we know this from psychoanalysis, the power of the repressed. someone's history must be mixed in to what has been said or left unsaid. One reads between the lived and the unlived. Intention cannot be judged unless we see its fruit - action."