Zeichnung (167) aus DIE BASIS DES MAKE-UP
"In Hamburg, 1975, als es noch "Leitmedien" gab. Manchmal kam es vor, daß sich am Eingang zur Tiefgarage des Spiegel-Hauses an der Hamburger Brandstwiete eine Frau mit einem Umschlag in der Hand postierte, den sie wie ein Schild vor sich hielt und auf dem geschrieben stand: "Für Rudolf Augstein persönlich". Der Wachtturm? Die Mutter von Julian Assange? Als würde das einen Unterschied machen. Dazu ein Traum, geträumt in der benachbarten Kleinen Reichenstraße: R = Es beginnt zu regnen. Drei Radfahrer schweben auf einem Ring aus Stahl an einem Fallschirm ins Meer. Ein fahrerloser PKW rast die Küstenstraße entlang. Vor seiner Windschutzscheibe ist ein schwarzes Tuch aufgespannt, in das von allen Seiten her Blitze einschlagen. Auf seinem Rücksitz sitzt ein Geschäftsmann auf einer Erbse. Nebenan im Afrikahaus druckt Hermann Gremliza in konkret die von mir in Kalifornien übersetzten, wirren Schriften von Charles Manson ab. Um ganz sicher zu gehen, lässt er dazu den DKP-Frischling Martin Walser eine bewahrpädagogische Einführung schreiben." (Aus: Zeichnung oder Film, 2013).
(1975)