141

Zeichnung (141) aus DIE BASIS DES MAKE-UP

"Ein Hotel in Galveston, Texas 1989, das Ende der Welt. Ein Sturm fährt durch die verbrannte Landschaft von Iwo Jima. Eine Riesenwelle ist im Anmarsch auf eine Hütte auf Stelzen. Darüber ein dicht über dem Boden schleifendes, enthäutetes Gesicht, dessen Stirn in die schwarzen Orkanwolken hineinreicht. Aus dem Antlitz quellen Adern, Nervenstränge und Muskeln, an denen wilde Hunde zerren. Die Augen sind geschlossen, das Gesicht verharrt in gleichgültiger Trance. Der Wirt und die Bedienung der Melancholie ist der Mensch. Er vererbt und überträgt sie. Die Zeit als einen Stoff begreifen, der verschiedene Texturen aufweist. Sie gleitet vorbei, und sie ist sperrig. Die Verwahrlosung der Zwischenräume. Ich sah mich wochenlang zu festgesetzten Zeiten am Tag den Hund ausführen. Dazwischen eine Raserei von Zeit, die es mir unmöglich machte, mich an irgendetwas zu erinnern. Ich lebte in einem Zeitraffer. Ich habe spät begriffen, daß die Zeit ein Geschenk ist. Aber dieses Wissen konnte sich gegenüber ihrem Tun nicht behaupten." (Aus: flypaper #5, 2010).

(1997) 

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