Zeichnung (553) aus DIE BASIS DES MAKE-UP
"Brennende Ölquellen im ersten Golfkrieg. 'Es gibt keinen Eroberer als Gott', lautet die Schrift über den Wolken, in die die Ruinen des von Giorgio Sommer 1882 in Pompeji fotografierten Casa di Marco Lucvezio eingezeichnet sind. Davor schwebt die Skizze eines Foster-Mobils - ein Hubschrauber in der Form eines griechischen Tempels mit Hakenkreuzen als Rotorblätter. Religionen als Institutionen des Militärs sind weltgeschichtlich nichts Neues, aber weiterhin atemberaubend konstitutiv. Jeder mögliche Himmel bleibt von ihnen nachhaltig verstellt, durch ihre Höllen soll jeder durch, ihre Repräsentanten sind deren Hunde. Die Katze auf dem Geländer trägt eine zweigeschlechtliche Hydra als Beute im Maul. Der Soldat, der die Quellen bewacht, hat dafür keinen Blick. Er ist ein Solitär. Hier kommt kein Wanderer mehr nach Sparta, hier ist das universale Opferlamm angesagt. Don't ask, don't tell in jeder Beziehung. Was bleibt, ist der Blick von außen - aus einer Raumkapsel, dem Vergessen an sich, dem ein paralleles Universum gewidmet ist." (Aus: Schwarze Blöcke, SchwarzHandPresse 2010).
(1997)