Zeichnung (427) aus DIE BASIS DES MAKE-UP
"Ein Bretterverschlag an der Chambers Street in NYC, 1975. Silke Grossmann ist nach der Lektüre von Prousts Die Wiedergefundene Zeit eingeschlafen. Zeitdilationen - die Traumpfeile weisen, ausgehend von den gerichteten Zeilen der Übersetzung von Eva Rechel-Mertens, in alle möglichen Richtungen und in unsere Nicht-Unmöglichkeiten hinein. Geliebte Übersetzungen - nicht zu verwechseln mit eher plumpen Übertragungen in Codes, die das mechanische Umtaufen der Welt ermöglichen, so wie der Kaiser das mit seinen neuen Kleidern auf den politischen Jahrmärkten tut. Gelebte Translationen - keine Parallelverschiebungen, sondern eine fast restlose Verwandlung, die von danach nur schwer nachweisbaren Katalysatoren in die Wege geleitet wurde. Die beiden verglasten Oberlichter, die hier das Kopfkissen krönen, waren zuvor Bestandteile des Vordaches von 100 Hudson Street gewesen. Beamen und Collagieren - das Auftauchen in fremden Welten, und sei es auch nur in der einer Zeichnung, als Linien, s/w und tot, aber wiedererkennbar, in einem neuem Leben: Renewal." (Aus: Zeichnung oder Film, 2013).
(1978)