Zeichnung (394) aus DIE BASIS DES MAKE-UP
"Gewichte, die Füße am Boden halten. Die Linien ihrer Sohlen können gelesen werden wie die der Hände. Eine Kombinatorik von Quadraten, die an ihrer Komplexität scheitert. Was ist die Aufgabe der Künste im 21. Jahrhundert, fragt die Akademie der Künste. Kunst entspringt der Notwendigkeit, Sprachformen und Begriffe zu erweitern, experimentell zu erforschen und davon Zeugnis abzulegen. Sie hat dabei nicht auf Verständnis und Mitleid zu hoffen, geschweige denn solches vorauszusetzen oder darum zu betteln. Kunst sollte sich nicht als Sozialarbeit begreifen und damit die Berufe des Sozialarbeiters oder Gestalters diskreditieren. Das Wort Aufgabe könnte implizieren, daß Kunst aufgegeben werden soll, erhöbe sie denn ein unabhängiges Haupt. Kunst hat aber keine Aufgaben, noch sollten ihr solche von Kritikern und Kuratoren politisch zugewiesen werden, um deren Vollstreckung zu kontrollieren. Falls sich Künstler Aufgaben stellen oder annehmen, ist das ihre Privatsache. Der Begriff 21. Jahrhundert ist eine haltlose Disposition." (Aus: arsenal, februar 18).
(1977)