Zeichnung (119) aus DIE BASIS DES MAKE-UP
"Das neben dem Fuji aufgehende Logo von Pym Films mit dem Fenstergitter, durch das Willy Kühne 1878 ein Kaninchen starren ließ, das er dann schlachtete, um dessen lebendfrische Netzhäute zu ernten - auf seiner Jagd nach dem letzten Bild, dass sich im Tode in diese biochemisch eingebrannt hatte. Eine Barsoi-Hündin beobachtet die Szenerie und setzt zu einem Sprung an, um das Kaninchen zu rächen. In dem Sanitätsfahrzeug liegen vier noch unversehrte, menschliche Sätze auf ihrem Weg in ein Notizbuch. Dort angekommen werden sie sofort nach ihrer Niederschrift in Vergessenheit geraten. Bewusstsein ist eine vorübergehende Erscheinung, ontogenetisch wie phylogenetisch. Seine Existenz lässt sich zwar statistisch nachweisen, verlässliche Orte aber gibt es dafür nicht. Der Kampf um nachhaltige Datenspeicher ist nicht erst seit Kurzem entbrannt. Bauwerke halten dabei immer noch die Spitzenposition. Eine bearbeitete Ansammlung von Steinen repräsentiert langzeitlich mehr Bewusstsein als komplexe Kodierungen, für die alle Lesegeräte abhandengekommen sind. " (Aus: Zeichnung oder Film, 2013).
(1977)