Normalsatz
Normalsatz
Brookburg, am 30. April 1975, dem ersten Tag des Friedens, im Büro der Erinnerung. Ein junger Künstler (Hannes Hatje), Spezialist für die Getrenntheit der Kulturen, versucht die Analyse seiner brutalen Sentimentalität. Intellektuelle amerikanische TV-Babies praktizieren vor seinen Augen die Analyse ihrer Gefühle am Medium Soap, das ihm unverständlich bleiben muß, weil er es als Kind entbehrte. Ihm bleibt die Isolation seiner Arbeit. Nach einem unbewußten Raster sammelt er attraktiv erscheinende Sätze in Bataillonen von Notizbüchern, in denen auch für die Sprache der Sinn der Bilder gilt: Die Anarchie der Gleichzeitigkeit, die das Leben ermöglicht, das die Geschichte zerstört.
Abb.: Sheila McLaughlin und Heinz Emigholz