SENSE OF ARCHITECTURE
Photography and beyond – Part 11
Photographie und jenseits – Teil 11
Film von Heinz Emigholz
2009, HDV, 168 Minuten
Uraufführung auf der BERLINALE 2009
Der Film SENSE OF ARCHITECTURE zeigt zweiundvierzig zeitgenössische architektonische Projekte österreichischen Ursprungs. Die Dreharbeiten fanden von Juni 2005 bis November 2006 statt.
Der Film geht als eigenständige Arbeit aus dem Material für 57 Kurzfilme hervor, die Heinz Emigholz für die in Graz konzipierte internationale Wanderausstellung SENSE OF ARCHITECTURE realisiert hat.
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Sense of Architecture
Copyright für alle Stills by Heinz Emigholz / Artimage
SENSE OF ARCHITECTURE
Photographie und jenseits - Teil 11
Film von Heinz Emigholz
Deutschland/Österreich 2005-2009
HDV, 168 Minuten, Bildformat 1:1,37
Regie, Kamera, Schnitt: Heinz Emigholz
Kamera- und Schnittassistenz: Till Beckmann
Originaltonaufnahmen: Till Beckmann
Tonbearbeitung und Mischung: Jochen Jezussek, Christian Obermaier
Postproduktion: Till Beckmann
Redaktion: Charlotte Pöchhacker
Websites: www.artimage.at / www.pym.de
Produziert von der Heinz Emigholz Filmproduktion, Berlin, in Zusammenarbeit mit der Arge Artimage Kadadesign, Graz
Gefördert von "kultur steiermark"
Die Ausstellung SENSE OF ARCHITECTURE wurde von Charlotte Pöchhacker kuratiert und Alexander Kada designt. Im Gegensatz zur Ausstellung, die die dort beteiligten Architekturen thematisch gruppiert, montiert der neue Film SENSE OF ARCHITECTURE die Projekte zu einer gesellschaftlichen Wirklichkeit, in der für alle Bereiche des Lebens moderne Bauten errichtet worden sind.
Der Film beginnt mit einem Glockenturm in den Seetaleralpen und einer Baustelle und führt dann von Station zu Station eines fiktiven Lebens: durch einen Kindergarten, ein Einfamilienhaus, einen botanischen Garten, ein Billighaus, eine Apotheke, eine Wohnsiedlung, ein Museum für Kinder, ein Wohnhaus mit Werkstatt, ein Dialektinstitut, ein Kunsthaus, ein Bürogebäude, eine Schule, einen Schuhladen, einen Wohnblock, eine Stadthalle, ein Gemeindezentrum, ein Arztzentrum, über eine Fußgängerbrücke, in einen Raum zum Studieren, einen Flughafenturm, einen Kirchenumbau, ein Gemeindezentrum, eine Landesausstellung, eine Siedlung, eine Bezirkshauptmannschaft, ein saniertes Schloss, eine Villa, ein Restaurant, eine Halle, einen Anbau, ein Justizzentrum, ein Gefängnis, ein Kloster, ein Kunsthaus, ein Krankenhaus, ein Ferienhaus, ein Schloß, ein Museum, ein Steinhaus, ein Altersheim, ein Krematorium und auf einen Urnenhain.
Die beteiligten Projekte sind in der Reihenfolge ihres Auftritts: der "Glockenturm" (2000) in Oberweg von Markus Pernthaler, die Baustelle "Villa Trojer" (2005) in Matrei von Gerhard Mitterberger, der "Kindergarten Dornschneidergasse" (2001) in Graz von Architekten Wratschko, das "Haus R" (2002) in Graz von Feyferlik/Fritzer, die "Gewächshäuser Botanischer Garten Universität Graz" (1995) von Volker Giencke, "Das Haus mit der Elefantenhaut" (2005) in Zurndorf von PPAG architects, die Apotheke "Zum Löwen von Aspern" (2003) in Wien von ARTEC Architekten, die Siedlung "Wohnbau Carl-Spitzweg-Gasse" (1993) in Graz von Volker Giencke, das "Kindermuseum" (2003) in Graz von fasch&fuchs, das "Haus Werkstatt" (1995) in Hart bei Graz von Michael Haberz, das "Dialektinstitut" (2004) in Oberschützen von Hans Gangoly, das "Kunsthaus Weiz" (2005) von FEICHTINGER ARCHITECTS, das "T-Center St. Marx" (2004) in Wien von Architektur Consult, der Umbau "Stift Seckau" (2000) von Volker Giencke, die Ladeneinrichtung "Albrecht 7" (2005) in Graz von PURPUR.ARCHITEKTUR, der Wohnblock "Schwarzer Laubfrosch" (2004) in Bad Waltersdorf von SPLITTERWERK, die "Stadthalle Graz" (2002) von Klaus Kada, das "Gemeindezentrum Trahütten" (2001) von Hans Gangoly, die Baustelle "Arztzentrum" (2005) in Matrei von Gerhard Mitterberger, die "Passerelle Simone de Beauvoir" (2006) in Paris von FEICHTINGER ARCHITECTS, der "Raum Zita Kern" (1998) in Raasdorf von ARTEC Architekten, der "Flughafen Tower Schwechat" (2005) in Wien von Zechner & Zechner, der Umbau "Basilika Mariazell" (seit 1992) von Feyferlik/Fritzer, das "Gemeindezentrum St. Nikolai" (2004) von Gerhard Mitterberger, die "Kärntner Landesausstellung" (1995) in Hüttenberg-Heft von Günther Domenig, die Siedlung "Casa Nostra" (1992) in Graz von Riegler Riewe, die "Bezirkshauptmannschaft Murau" (2002) von Wolfgang Tschapeller und Friedrich W. Schöffauer, die "Generalsanierung Museum Schloss Bruck" (2000) in Lienz von Gerhard Mitterberger, das "Haus T" (2005) in Graz von Feyferlik/Fritzer, die "Murinsel" (2003) in Graz von Vito Acconci, die "Helmut-List-Halle" (2002) in Graz von Markus Pernthaler, die Erweiterung "Wohnhaus B. Kada" (1997) in Leibniz von Klaus Kada, das "Justizzentrum Loeben" (2004) von hohensinn architektur, der Umbau "Geistliches Haus" (seit 1992) in Mariazell von Feyferlik/Fritzer, das "Kunsthaus Graz" (2003) von Spacelab Peter Cook & Colin Fournier, das "Landeskrankenhaus Hartberg" (1999) von Klaus Kada, das Landhaus "Grüner Laubfrosch" (2004) in St. Josef von SPLITTERWERK, die "Generalsanierung Schloss Trautenfels" (1992) von Manfred Wolff-Plottegg, das "Lapidarium Eggenberg" (2004) in Graz von PURPUR.ARCHITEKTUR, das "Steinhaus" (seit 1983) in Steindorf am Ossiachersee von Günther Domenig, das "Sozialzentrum Passail" (2002) von Gerhard Mitterberger und das Krematorium und der "Urnenhain" (2003) in Linz von Klaus Kada.
Bei Artimage, Graz, ist die Publikation SENSE OF ARCHITECTURE (ISBN 978-3-9500284-4-7) mit über 600 Fotografien von Heinz Emigholz zum Projekt aus Anlaß der gleichnamigen Ausstellung auf der ARCHITEKTUR BIENNALE VENEDIG 2008 erschienen.
Eine Fläche, auf der sich denken läßt
(Aus einem Gespräch, das Marc Ries mit Heinz Emigholz über dessen Architekturfilme geführt hat)
Was interessiert Dich, als von der Zeichnung, vom experimentellen Film kommend, an der Architektur, am Architekturfilm?
Mich interessiert die Fähigkeit oder Unfähigkeit der Architektur, Räume in Relation zum menschlichen Körper und Geist zu entwerfen und hinzustellen. "Raum" habe ich schon immer als heikel wahrgenommen. Den inneren Raum des eigenen Körpers und den äußeren, in dem ich mich bewegen kann oder muß. Ob es nun künstliche oder natürliche Räume sind, spielt dabei erst einmal keine Rolle, die ganze Relation steht bei mir auf der Kippe. Es hat fast vierzig Jahre gedauert, bis ich darin so etwas wie eine Balance gefunden hatte. Dabei haben mir wahrscheinlich meine Filme geholfen. Im Sinne von Wurfankern, nicht im Sinne medialer Kategorien oder Genres.
Gibt es für Dich eine formale Nähe zwischen gebautem Raum und filmischem Raum?
Es sind Produkte zweier fast entgegengesetzter Gestaltungsvorgänge. Die Architektur projiziert einen Raumentwurf in die Realität hinein und errichtet ihn dort als dreidimensionale Situation. Der Film nimmt nun diesen Raum und übersetzt ihn durch Kameraarbeit in zweidimensionale Bilder, die uns in einer zeitlichen Anordnung vorgeführt werden. Das ist ein Entwurfsprozeß mit den Einschreibungen des Realen. Diese Wiederholung – von der Idee zum realen Raum und über die Bildfläche wieder zurück zum Gedankenraum – ist bemerkenswert. Aber, wie jeder weiß und Kirkegaard herausgefunden hat, gibt es ja keine "Wiederholungen". Es entsteht vielmehr etwas Neues: eine Fläche, auf der sich denken läßt. Das Kino stellt eine zweite physische Präsenz her, in der sich ein aktiver Zuschauer die Geschichte neu zusammensetzen kann. Die Fähigkeit zu verstehen, schrieb Konstantin Kavafis so schön, wird durch Moden verdorben. Meine Filme sind für das Verstehen.
Stellt sich bei einer Auftragsarbeit wie die der Dokumentation der Gegenwartsarchitektur aus der Steiermark nicht das Problem einer "Anerkennung des Objekts"?
Die Werke der Architekten, die ich mich in meiner Serie "Architektur als Autobiographie" gefilmt habe, haben viel mit dieser Gegenwartsarchitektur zu tun haben. Viele der damaligen Raumvorstellungen, Bauaufgaben und Lösungen, laufen auf diese zeitgenössische Praxis zu. Es gab also Gründe, warum ich gefragt wurde. Sie leiteten sich aus der Kenntnis meiner filmischen Arbeit ab. Die kuratorische Entscheidung, alle Filme und Fotografien für die Ausstellung neu zu produzieren, ist Neuland und so selten, daß sie den Ausschlag für meine Entscheidung gab. Gewöhnlich werden für Ausstellungen dieses Ausmaßes bereits existierende Materialien lediglich gesammelt und neu arrangiert. Bei diesem Projekt liegt aber die verbindende Kraft zwischen den präsentierten Werken in einer bildnerischen Arbeit, die sich auf alle beteiligten Objekte bezieht – also im Primat der Produktion neuer Bilder durch einen bestimmten Blick.
FilmComment, May/June 2009:
"The film presents 42 new buildings, restorations, and redesigns, arranged in the form of a tour through modern civilized life... SENSE OF ARCHITECTURE is an epic of change and progress driven by human development."
Kritik des Films in TAZ vom 7. Februar 2009:
Links zu SENSE OF ARCHITECTURE
Kritik des Films in der TAZ vom 7. Februar 2009
Fotoessay SENSE OF ARCHITECTURE
Premiere SENSE OF ARCHITECTURE
Einladung und Termine Berlinale SENSE OF ARCHITECTURE
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Invalidenstraße 50-51, 10557 Berlin