Miscellanea I
Eine Sammlung von 35mm-s/w-Aufnahmen aus den Jahren 1988-1997.
Rohes Fleisch am Cabo de Creus und die Ruinen von ›Sant Pere de Rodes‹ in den spanischen Pyrenäen, aufgenommen am 7. und 11. Oktober 1988. Eckhard Rhode, Kyle deCamp und John Erdman am Grab von Georges Rodenbach auf dem Père Lachaise in Paris am 27. September 1988. Eckhard Rhode übersetzt die Inschrift des Grabsteines: „Herr, gib mir die Hoffnung fortzuleben in der melancholischen Ewigkeit des Buches“. Die Aufnahmen entstanden während der Dreharbeiten zum Spielfilm ›Der Zynische Körper‹, wurden in dem Film aber nicht verwandt. Die 1926 von Hans Heinrich Müller in Berlin erbauten Abspannwerke ›Humboldt‹ und ›Wilhelmsruh‹ – großstädtische Konstruktionen, deren Wechselwirkung zu den Bauten der ›Dr. Mabuse‹-Filme und ›Metropolis‹ von Fritz Lang noch heute zu spüren ist – aufgenommen am 9. und 10. April 1997. Jochen Nickel beim Besuch der Ausstellung ›Die Basis des Make-Up 1974-1994‹ von Heinz Emigholz in der Hamburger Kunsthalle am 1. Juli 1994. Ansichten von Platanen in Barcelona mit Eckhard Rhode am 4. Oktober 1988 – ein kongeniales Verhältnis der Farbwerte der Baumrinden und Steine zum Plus-X-Material von Kodak. Das Tympanon von Auguste Rodins ›Pforten zur Hölle‹ am Kunsthaus in Zürich am 30. Oktober 1988. Hans Etter hatte uns ein Gerüst vor dem Tor aufbauen lassen, damit wir die von der Strasse aus nicht sichtbaren Details filmen konnten. Der Zürcher Bronzeabguss von ›La Porte de l'Enfer‹ wurde in den 40er Jahren während der deutschen Besatzung bei Paris ausgeführt und ging als Geschenk des Nazi-Staates an den Schweizer Rüstungskonzern Bührle – als Dank für die guten Geschäftsbeziehungen und die Lieferung von Flugzeugabwehrkanonen.
Abb: Detail aus ›La Porte de l'Enfer‹ von Auguste Rodin in Zürich
Miscellanea I
Photographie und jenseits – Teil 5
BRD 1988-2001
35 mm, s/w, Dolby Stereo SR, Format 1 : 1,37, 20 Minuten
Regie, Buch, Zeichnungen, Kamera und Schnitt: Heinz Emigholz
Mit Kyle DeCamp, John Erdman, Jochen Nickel, Eckhard Rhode
Tonbearbeitung: Martin Langenbach
Mischung: Pierre Brand
Produziert von Pym Films in Kooperation mit der FilmFörderung Hamburg.
Uraufführung: Internationale Kurzfilmtage Oberhausen, 6. Mai 2001