Die Republik 112-115

Die RepublikDie Republik

Herausgegeben von
Petra und Uwe Nettelbeck


Notizen
Vier Fußnoten

Nr. 112-115
12. September 2002
280 Seiten, 30 EUR

Johann Georg Hamann
Vnd Haman sprach zum könige Ahasueros / Es ist ein volck zustrewet / vnd teilet sich vnter alle völcker in allen Landen deines Königreichs / vnd jr Gesetz ist anders / denn aller Völcker / vnd thun nicht nach des Königes gesetzen / vnd ist dem Könige nicht zu leiden / sie also zu lassen.Gefellet es dem Könige / So schreibe er / das mans vmbbringe /

So wil ich zehen tausent Centner silbers dar wegen / vnter die hand der Amptleute das mans bringe in die Kamer des Königes. Da thet der König seinen Rinck von der hand / vnd gab jn Haman dem son Medatha dem Agagiter / der Jüden feind. Vnd der könig sprach zu Haman / Das silber sey dir gegeben / dazu das Volck / das du damit thust / was dir gefellet. Da rieff man den Schreibern des Königes / im dreizehenden tage des ersten monden / vnd war geschrieben / wie Haman befalh / an die Fürsten des Königes / vnd zu den Landpflegern hin vnd her in den Lendern / vnd zu den Heubtleuten eines jglichen Volcks / in den Lendern hin vnd her /nach der Schrifft eines jglichen Volcks / vnd nach jrer Sprach / im namen des königes Ahasueros / vnd mit des Königes Ringe versiegelt. Vnd die Brieue wurden gesand durch die Leuffer in alle Lender des Königes / zu vertilgen / zu erwürgen / vnd vmbzubringen alle Jüden beide jung vnd alt / Kinder vnd Weiber auff einen tag / nemlich auff den dreizehenden tag des zwelften monden / das ist der mond Adar / vnd jr Gut zu rauben.So lautet aber der Brieff: Der grosse könig Artaxerxes von Jndia bis an Morenland / entbeut den hundert vnd sieben vnd zwenzig Fürsten / sampt den Vnterthanen / seinen Grus. Wjewol ich ein mechtiger König bin /   vnd der grössest Herr auff Erden / hab ich doch mich meiner gewalt nicht wöllen vberheben /Sondern mich gevlissen / gnediglich vnd sanfft zu regieren / vnd den lieben Friede / des sich jederman frewet zu halten / Da mit ein jglicher rügiglich leben vnd werben möcht.Demnach hielt ich mit meinen Fürsten rat / wie solchs geschehen möchte.Da zeigt mir an Haman mein klügster / liebster vnd trewester Rat / der nach dem König der höhest ist / Wie ein Volck sey / das in allen Landen zerstrewet sonderlich Geseze halte / wider aller Lande vnd Leute weise / vnd stets der Könige gebot verachte / da durch sie Friede vnd einigkeit im Reich verhindern.Da wir nu vernamen / Das sich ein einiges Volck /wider alle Welt sperrete / vnd jr eigen Weise hielte /vnd vnsern Geboten vngehorsam were / Dadurch sie gros schaden theten / vnd Friede vnd einigkeit in vnserm Reich zerstöreten / Befolhen wir /das / welche Haman der öberst Fürst vnd der höhest nach dem Könige / vnser Vater / anzeigen wird /mit Weib vnd Kind /durch jrer Feinde schwert / on alle barmhertzigkeit vmbbracht / vnd niemand verschonet werde / Vnd das auff den vierzehenden tag Adar des zwelfften monden in diesem jare /Auff das die Vngehorsamen alle auff einen tag erschlagen werden / vnd ein bestendiger Friede in vnserm Reich bleiben müge.

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