Der Zynische Körper

Klaus Behnken (Roy, der Lektor)Der Zynische Körper

BRD 1986-90
35 mm, Format 1:1,37
s/w und Farbe
89 Min. (25 B/Sek.)

Regie, Buch, Kamera: Heinz Emigholz
Kamera- und Produktionsmanagement: Frieder Schlaich
Art Direction: Ueli Etter
Schnitt: Renate Merck
Lichtgestaltung:
Axel Schäffler
Ton: Alfred Olbrisch
Filmcomputing: Klaus Dufke
Bauten, Ausstattung: Ueli Etter, Detlev Niebuhr
Regieassistenz: Andreas Senn
Script: Sandra Nettelbeck
Produktionsleitung: Werner Müller

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Stills DER ZYNISCHE KÖRPER

Darsteller: Klaus Behnken (Roy, der Lektor), Eckhard Rhode (Carl, der Schriftsteller), Wolfgang Müller (Fred, der Zeichner), Kyle deCamp (Liza, die Fotografin), Carola Regnier (Bela, die Übersetzerin), John Erdman (Jon, der Architekt), Bernd Broaderup (Rob, die Romanfigur), Klaus Dufke, André Lützen, René Schoenenberger, Christoph Meier, Veith Vollmer, Renate Schukies, Victor Shako, Dieter Brehde, Ueli Etter, Etsouko Okazaki, Thorsten Poggensee, Nikolaus Utermöhlen, Chris Dreier, Natalie Seidenaht, Cord Riechelmann, Anna Maria Curtis, Lenhardt König, Gad Klein, Andreas Senn, Detlev Niebuhr, Klaus Wyborny, Anna Hall, Moritz Brunn, Günther Merker, Alfred Olbrisch und Saskia Fischer (Lizas deutsche Stimme)

Bernd Broaderup (Rob, die Romanfigur)Produktionsassistenz: André Lützen, Andreas Brachwitz
Beleuchter: Detlev Fischer
Tonassistenz: Michael Janssen
Schnittassistenz: Yelka Lange
Übersetzer: Liam Burke, Jakob Speiswinkel
Standfotografie: André Lützen, Silke Grossmann
Negativschnitt: Elke Granke
Eastman Kodak Film entwickelt und kopiert bei Geyer, Berlin

Original-Filmmusik: Nikolaus Utermöhlen (aufgenommen und abgemischt im Haus der Tödlichen Doris von Bernhard Steudel, 'Innsbruck, ich muß dich lassen' von Heinrich Isaac, Chor zu Innsbruck mit Bernd Schultheiss, Christiane Dellbrügge, Julia Eckey, Hermoine, Marc Brandenburg, Ralf Demoll, Ogar Grafe und Hannes Hauser, Highland Bag Pipes und Scottish Small Pipe gespielt von Gunther Haussknecht), 'Wär´ ich ein Buch zum Lesen' von Gordon Lightfoot, 'Willst du mit mir gehn' von J. Kongos, übersetzt von Miriam Frances und gesungen von Daliah Lavi
Geräuschemacher: Ulf Krüger
Mischung: Stephan Konken

Wolfgang Müller, John Erdman, Carola Regnier, Eckhard Rhode und Kyle DeCampProduziert von Pym Films mit Hilfe von Klaus Behnken, Eckhard Rhode, Andreas Senn, Bernd Schultheiss, Hans Etter, Rüdiger Neumann, Bruce Richard Hewetson, Christian Bouqueret, Michael Kellner, Erik Berganus, Daniel Maier-Reimer, Ulrike Felthaus, Zwinger Galerie, Völkerkunde Museum Hamburg, Café Gnosa, Hameister´s Bistro, Kumpelnest 3000 und mit Unterstützung der Filmbüros Hamburg und Nordrhein-Westfalen in Zusammenarbeit mit WDR und NDR
Redaktion: Alexander Wesemann

Drehorte: Hamburg, Berlin, Köln, Paris, Barcelona, Pyrenäen
Drehzeit: Juni 1988 bis März 1989

Filmverleih:
Freunde der Deutschen Kinemathek (auch englische und spanische Fassungen)
Deutscher Kinostart: Januar 1992 durch Sputnik Filmverleih
Videovertrieb: Filmgalerie 451

Wolfgang Müller (Fred, der Zeichner) und Eckhard Rhode (Carl, der Schriftsteller)Uraufführung: Berlinale, Internationales Forum des jungen Films, Delphi-Filmpalast, 17. Februar 1991

DER ZYNISCHE KÖRPER Filmtext von Heinz Emigholz

Für eine Gruppe von Künstlern wird das Sterben eines Freundes zur Konfrontation mit dem eigenen Überleben. DER ZYNISCHE KÖRPER untersucht die vielfältigen Beziehungen zwischen den auf Ewigkeit zielenden Baukörpern einer monumentalen Architektur und dem in seiner endlichen Lebenszeit gefangenen menschlichen Körper.

Stunde Null, Liebe, Literatur, Sex, Architektur, Tod.

Fünf Menschen blättern in den Notizbüchern des verstorbenen Lektors Roy, der ihr Freund war, und rekonstruieren dabei ihre gemeinsame Vergangenheit: der Schriftsteller Carl, seine Mitbewohnerin, die Fotographin Liza, der Architekt Jon, für den Liza fotografiert, der Zeichner Fred, mit dem Carl Situationen seines Romans durchspielt, und die Übersetzerin Bela, die Freudsche Versprecher sammelt. Carl hat Probleme beim Schreiben. Aus seiner Romanfigur Rob entwickelt sich im Fortgang der filmischen Handlung eine reale Person, die immer bedrohlicher in sein Leben eingreift. Roy unterstützt seinen Autor Carl, ist aber von einer schweren Krankheit gezeichnet.Um seinen Schwierigkeiten zu entgehen, begleitet Carl Jon und Liza auf eine Architekturreise, die sie vom Kölner Dom bis zu Gaudís Kathedralenbau La Sagrada Familia führt. Bela und Fred bleiben zurück und müssen sich mit Roys Verfall auseinandersetzen. In Barcelona erreicht die Reisenden die Nachricht von Roys Tod.

Kyle deCamp (Liza, die Fotografin)DER ZYNISCHE KÖRPER ist eine Waffe, weil er entlarvend ist. Der Film verfolgt den Weg zurück – von den Bauwerken zurück zum Geist ihrer Erbauer, von den Sätzen zurück zu ihren Sprechern, von den Produkten zurück zu den Produzenten. Der Witz des Films ist der seiner Wortwörtlichkeit. Er scheut sich nicht, die Wirklichkeit als den Kalauer zu zeigen, zu dem sie gemacht wurde. Die Verbogenheit der Gefühle zu analysieren, anstatt sie zu leugnen. Komplexheit dort bestehen zu lassen, wo Ausverkauf angesagt ist. Die Tatsache von Verlust gelten zu lassen, wo Leichtigkeit zur Tagesordnung übergeht. Der Film offenbart eine Weltsicht, die, melancholisch präzise und doch voller Witz, Klarheit schafft.

 

John Erdman (Jon, der Architekt)Kritiken

„In Emigholz’ Bildern, für die er als sein eigener Kameramann Sorge trägt, wird die Geburt des Kinos aus der Photographie auf einer Weise bewahrt, die man nur noch selten sieht. Man staunt über die Präzision der Kompositionen und noch mehr über den Schein der Absichtslosigkeit, den sie erzeugen.“ Peter Körte, FRANKFURTER RUNDSCHAU, 9. Januar 1992

„Visuelle Grundlagenforschung als sinnliches Vergnügen. Vor allem die Fotografie von Architektur wird zum optischen Ereignis. Dome, himmelstürmende Ewigkeit in Stein, monumental, sakral, dauerhaft. Subtile Korrespondenzen organischer Formationen in den Pyrenäen mit der imponierenden, etwas abstrusen Kathedrale La Sagrada Familia von Antonio Gaudí in Barcelona. Daneben postmoderne Scheußlichkeiten, z.b. von Riccardo Bofill in Nordspanien und in Marne-la-Vallée bei Paris; dem Satiriker Emigholz dienen sie als Kulisse fürs Paradies.
Die ungewöhnlichen Kameraperspektiven, die kühnen architektonischen Erkundungen, die Grenzverschiebungen zwischen Realität und Imagination, auch die nachdenkliche Tristesse des Films provozieren Tagtraum-Atmosphären, die angenehme Unsicherheit von Zwischenzonen. Man ahnt Absturzgefahr, und Angstvisaionen gewaltsamer Todesstürze gibt es gleich mehrfach. Seit zwanzig Jahren eifert Emigholz, wie jeder anständige Experimentalfilmer, gegen das traditionelle narrative Kino; er examiniert das etablierte ästhetische Vokabular, propagiert neue Sehweisen und Bildsprachen. Selten geschah das so kreativ und so kulinarisch.“
Wolf Donner, TIP, 2/1992

Carola Regnier (Bela, die Übersetzerin) „ ...auf der Erde und im Himmel, spielt Heinz Emigholz’ komplexer, toller, witziger, packender Maler-Dichter-Philosophie-Sex-Film DER ZYNISCHE KÖRPER. Er handelt vom Zusammenhang zwischen Bauten und Körpern und Landschaften, zwischen philosophischen Texten und Daliah-Lavi-Schlagern wie 'Wär’ ich ein Buch zum Lesen'. Er erzählt vom Dichten und vom Träumen und vom Sammeln, von der Liebe zwischen Bisexuellen, Heteros und Schwulen, und vom Tod. Komisch wirkt das, und dann immer tragischer.“
Hans Schifferle, KÖLNER STADT-ANZEIGER, 1. März 1991

„Mit der Auflösung der für zweite Natur genommenen Traditionen des narrativen Films mit seiner zentralperspektivisch eingerichteten Illusionskonstruktion zugunsten eines radikalen Konstruktivismus ist Heinz Emigholz’ Film DER ZYNISCHE KÖRPER befaßt. Die Konstruktion von Kunstfiguren, die ihre Schöpfer als wirkliche zu verfolgen beginnen, dieser uralte romantische Mythos vom Übergang zwischen zwei Welten ist für Emigholz der spielerische Ausgangspunkt zur radikalen Überführung verschiedener filmischer Kon-struktionsformen. Die erste Einstellung ist bereits so eingerichtet, daß die Raumperspektive keinen Illusionsraum mehr eröffnet, der Zuschauerort nicht der ist, der im Bild mündet, sondern das Bild aich als rätselhafte und nicht auflösbare Konstruktion dem Zuschauerblick entgegenstellt.
Emigholz hat seinen Film ganz auf die Dezentrierung der Perspektive gerichtet, und so bleibt es nicht zufällig, daß die Zentralen kultureller Herrschaft, die Kathedralen der Zentralperspektiven die räumlichen Körper bilden, an denen sich Emigholz abstößt. Der Kölner Dom, die Gaudí-Kathedrale in Barcelona werden von Emigholz’ Kamera dekonstruiert in ihrem Herrschaftsgestus, in ihrer Fundamentalität.. Aber Emigholz fügt seinem Film auch ein Stück Religionskritik ein: Die Kirchenväter einer Sohnesreligion werden zu den düsteren Patriarchen, gegen die sich die Söhne am Ende stellen, die ans Kreuz geschlagen werden: Homosexualität ist die Häresie einer Sohnesreligion. Emigholz schreibt seinem Film die homosexuelle Phantasie als Restnarrativ ein, aber gleichzeitig zieht er daraus die Spannung zum radikalen Konstruktivismus seiner eigenen Kamera. DER ZYNISCHE KÖRPER mit seinen Bilderwitzen, seiner optischen Kritik und seinen komplexen Grenzüberschreitungen zwischen optischer und phantastisch-illusionärer Projektion ist sicher einer der komplexesten Beiträge zu einer visuellen Geschichte der Kultur und damit des Films, der viele Fragen an andere Filme mitstellt.“
Gertrud Koch, FRANKFURTER RUNDSCHAU, 19 .Februar 1991

„DER ZYNISCHE KÖRPER ist eine Art szenischer Essay mit verteilten Rollen, zugleich Erzählung und Kommentar. Jede Szene, jede Unterhaltung jede Einstellung hat ihr eigenes Thema, ihre Bildkonstruktion und ihre Sprache. Durch das Tor der Erzählung fallen so Horden von poetischen und polemischen Sätzen, von realen, phantastischen und entlegenen Bildern ein. Unter den Bildern dieses Films sind einige der schönsten, die man in den letzten Jahren gesehen hat.“
Bernd Skupin, VOGUE, 5 / 1991

„Der Film kombiniert Kulturreisen, in deren Verlauf Emigholz verblüffende architektonische Funde macht, mit dem Abschied vom Leben. Bauwerke werden zu Zeichen der Dauer, der Gleichgültigkeit, während der Mensch zumindest hier einen skandalösen Tod erleidet. Witz im besten Wortsinne hat dieser gespielte Essay.“
Wilfried Geldner, FAZ, 21. Februar 1991

„Heinz Emigholz präsentiert in seinem Film DER ZYNISCHE KÖRPER einen ganzen löchrigen Sack voll mit pseudointellektuellem Gefasel und Geblähe.“
Tom Jaedicke, BERLINER MORGENPOST, 19. Februar 1991

„Sie spielen die Verdammten - oder sind es. Skelettierte Leichen, skelettierte Häuser ganzer 'verbotener' Städte 'wie ausgestorbene Urviecher' sind ihr Arbeitsmaterial, aber ihre Gefühle sind verwunderlicherweise ebenso besetzt von den architektonischen - herrlich fotografierten - Geheimnissen alter Kathedralen; noch mehr vom phantastischen Wahnwitz eines Gaudí.“
Karena Niehoff, TAGESSPIEGEL, 19. Februar 1991

„Zwischen Scherz, Ernst, Satire und tieferer Bedeutung changiert das Wort. Es scheint sich dem Zugriff zu entziehen. Halt bietet die aktive Photographie. Sie ist schöpferisch und schön und dem Wort voraus.“
Dietrich Kuhlbrodt, EPD FILM, 1 / 1992

Klaus Behnken (Roy)Ronald Balczuweit

Architektur, Körper und Tod

Architektonische Formen bestimmen beinahe alle Aussenaufnahmen in den Filmen seit NORMALSATZ. Zumeist handelt es sich dabei um moderne Bauwerke, wie die Hochhäuser New Yorks in NORMALSATZ, Industriebauten und Hafenanlagen in DIE WIESE DER SACHEN und DER ZYNISCHE KÖRPER. Die Gebäude sind im Anschnitt fotografiert, ihre Verbindung mit dem Boden, auf dem sie stehen, ist gelöst, sie heben sich als alleinstehende Einzelform oft nur vom Himmel ab. Im letzten Teil von DIE BASIS DES MAKE-UP wird diese Art der Architektur Fotografie mit Portraitaufnahmen von den Köpfen John Erdmans und Eckhard Rhodes kombiniert. Der menschliche Kopf steht in diesen Bildern isoliert in den architektonischen Formen.
„Architektur als etwas in den Raum Hineinprojiziertes, ein versteinertes Blickergebnis. Der dazugesetzte Kopf als Ursache zur Wirkung, der kleine Kern und seine gigantomanische Wucherung in Zeit und Ort hinein. Ein Kopf soll mit seinen Bildern aus der Architektur herauswachsen, die kleinste Einheit auf ihre größten Produkte bezogen werden.“ (Heinz Emigholz, DER BEGNADETE MEIER).
Am Ende des Films DIE BASIS DES MAKE-UP verläßt John Erdman, der Teppichhändler, die Wohnung und Eckhard Rhode, der zurückgewiesene Liebhaber, macht sich auf die Suche nach ihm. Es folgt eine Parallelmontage von Portraits von John Erdman und Eckhard Rhode, die den menschlichen Kopf in eine Beziehung zur städtischen Architektur bringt. Nicht in eine soziale oder räumlich-abstrakte, sondern in das konkrete Verhältnis ihrer Sichtbarkeit. Erdmans Kopf steht zuerst vor einem modernen Bürohaus mit rundlicher Fassade. Er verwandelt die dunkel sich abhebenden Fensterhöhlen in ausdruckslose Augen. Und seine Augen wiederum lassen sich als Fenster lesen, die allein der Blick zu durchdringen vermag. Im Film DER ZYNISCHE KÖRPER wird der gesamte Komplex Architektur-Landschaft-Mensch über diesen Bildtypus entwickelt. Das menschliche Gesicht, sein Profil, werden in Beziehung zu den Formen der Zivilisation, wie der Natur gesetzt. Das 35mm Material bietet aufgrund seiner hohen Auflösung die Möglichkeit Linienführung, Tonwerte und Oberflächenstruktur von Gesicht und Steinbauten oder Felslandschaften in Beziehung zu setzen. Alle Außenaufnahmen sind auf Schwarz-Weiß-Material aufgenommen, was eine Reduktion der gefilmten Realität auf die für diese Beziehung wesentlichen Merkmale erlaubt.
„Das Portrait ist ein Blick aus einem bestimmten Zustand heraus hinein in eine fremde Zeit, die Anwesenheit einer Vergangenheit in einer nicht vorstellbaren Zukunft.“ (Heinz Emigholz). Eben dies, ”die Anwesenheit einer Vergangenheit in einer nicht vorstellbaren Zukunft” zu entfalten ist ja auch das Unternehmen in DIE WIESE DER SACHEN. Daraus erklären sich auch die zumeist portraitartigen Einstellungen in DER ZYNISCHE KÖRPER, in dem ebenfalls unterschiedliche Zeitschichten koexistieren, die über das Portrait, über den Blick und die ”Projektion von Blicken” miteinander verbunden werden: von der gemeinsamen Vergangenheit der sechs Figuren (der Lektor Roy, der Schriftsteller Carl, der Zeichner Fred, die Übersetzerin Bela, die Fotografin Liza und Jon, der Architekt), über das Ausschlachten der Tagebücher nach Roys Tod, das visionäre Einbrechen der Romanfiguren Carls, bis hin zur Wiederbegegnung im Paradies. Wie das Diesseits und das Jenseits, die Vergangenheit und die Zukunft innerhalb der Gegenwärtigkeit des Films, so koexistieren auch die Realität (im Grunde könnte man von Realitäten sprechen) und die Fiktionen. Sie existieren nicht nur nebeneinander, sondern ineinander, sind miteinander verschränkt.
Auch dieser Film erzählt nicht „wie es gewesen ist“ (in bezug auf die Vergangenheit der sechs Freunde), noch wie es wurde (in bezug auf die Zeit nach dem Tod des Lektors Roy). Statt von Bildern der Vergangenheit, könnte man eher von vergehenden Bildern oder Bildern der Vergänglichkeit sprechen.
„Im Film erweist sich die Vergangenheit, die gegenwärtig ist, als das Vergangensein der Gegenwärtigkeit selbst, als die Zeit selbst; sie ist visuell in endloser Wiederhohlung aufbewahrt, ist eine ewige Wiederkehr, wodurch sie die Fähigkeit verliert uns zu bewahren; vor allem aber steht es nicht in ihrer Macht uns einander nahezubringen.“ (Stanley Cavell, More About the World Viewed) Form und Inhalt sind nicht zu trennen, nicht einmal im dialektischen Sinne, dass das Eine das Andere bedinge. Denn auch davon erzählt DER ZYNISCHE KÖRPER: „daß wir Fleischstücke füreinander sind“ und letztendlich „Gemüse werden“ müssen.